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Salon des Garçons

HerrenabendeHerzlich willkommen beim Berliner Herrenclub “Salon des Garçons”. Wir treffen uns unregelmäßig in Berlin an unterschiedlichen Orten und besprechen Themen, die uns interessieren. Ganz einfach! Warum heißt der Herrenclub “Salon des Garçons”? Französisch klingt einfach schön. Außerdem haben Salons eine lange Tradition in Europa und, obwohl die meisten der Teilnehmer ihre Mid-Life-Crises schon hinter sich haben oder zumindest mitten drin sind, wollen wir alle  jung bleiben, zumindest was die Neugierde angeht!

Es gibt mittlerweile 3 Formate mit unterschiedlichem Fokus:

Wir sind immer gespannt auf neue Impulse und interessante Persönlichkeiten. Jeder Abend ist einzigartig und erweitert unser Blickfeld. Danke an alle, die sich mit schrägen Ideen, scharfen Fragen, unerwarteten Argumenten einbringen.

Wir freuen uns auf den nächsten Abend!

Les Garçons

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Am 3. März hat unser Herrenabend wieder stattgefunden. In schon bekannten Wänden und zu einem schon mal angerissenen Thema. „Ehe und Glück“ (oder „Beziehung und Glück“, da waren wir nicht ganz einig). Was kommt einem dabei als erstes in den Kopf. „Passt das überhaupt zusammen?“, fragen die einen. „Kann Glück ohne Ehe „rund“ sein?“, wundern sich die anderen. Auch Google bietet unterschiedlichste Treffer zum Suchbegriff „Eheglück“.

Bei den Impulsbeiträgen haben wir die Suche in 2 Richtungen gewagt:

  • Kommunikation in der Ehe, wo es mehr um die männliche und weibliche Art der Kommunikation ging – da kann Christian mehr erzählen (vielleicht auch seine Scherenschnitt-Bilder anhängen)
  • Modelle für eine glückliche Beziehung aus der Tierwelt und Rezepte aus der Forschung

Da wir vereinbart haben, dass wir das Gesagte nicht protokollieren, findet ihr unten nur einzelne Passagen und meine Eindrücke, gemischt mit Überlegungen, die mir nach dem Treffen gekommen sind.

Als Exzerpt kann man folgendes festhalten:

  • In der Tierwelt gibt es unterschiedlichste Formen des Zusammenlebens. Obwohl die Tiere uns nicht verraten haben, ob sie glücklich sind, nehmen wir es einfach an. Sonst hätten wir viele weibliche Tiere mit Tränen in den Augen und betrunkene männliche, die die Realität verdrängen wollen (bei diesem „tierischen“ Vergleich kommt gleich die Frage, ob die Institution Ehe generell „unnatürlich“ ist, was ich selbst nicht glaube)

    Loewen-Eheglueck-Herrenabende-Berlin

    Löwen schlafen, jagen ab und zu und machen Löwinnen glücklich. Für den Rest sind die weiblichen Tiere zuständig

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Mit bewundernswerter Beharrlichkeit kommen meine deutschen Bekannten bei der Diskussion jedes beliebigen Themas im Zusammenhang mit Russland auf die unausweichliche Frage: „Ist Russland irgendwie weitergekommen auf dem Weg in Richtung Demokratie und liberale Werte, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, oder tritt es noch immer auf der gleichen Stelle?“ Für mich klang diese Frage nach der Demokratie immer wie aus der Bibel: „Was ist Wahrheit?“ Ich fand mich in einer ähnlichen Lage wieder wie Pontius Pilatus, der einem Menschen begegnete, der wirklich wusste (oder glaubte zu wissen), was Wahrheit ist. Daher habe ich in den ersten Jahren meiner Bekanntschaft mit Deutschen und der deutschen Kultur begonnen, ernsthaft darüber nachzudenken, inwiefern ich auf eine so vielschichtige Frage nach Russlands Entwicklung hin zur Demokratie eine wirklich umfassende Antwort geben kann. Allerdings habe ich recht bald gemerkt, dass keiner vorhat, sich auf ein echtes Gespräch zum Thema einzulassen. Zunächst hatte ich angenommen, dass es sich um eine Frage wie „How do you do?“ handelt, auf die man mit „How do you do?“ antwortet, oder in unserem Fall: „Und wie läuft es bei euch mit der Demokratie?“. Doch auch hier hatte ich mich getäuscht. Mehrmals hörte ich Vorträge über das grundlegende Fundament der Demokratie – die liberalen Werte des Westens (natürlich angefangen beim alten Athen, über Rom bis hin zum heutigen Parlamentarismus, den Abschluss bildet die These von Francis Fukujama zum „Ende der Geschichte.

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Obwohl die letzten Ereignisse in Russland durch andere „wichtige“ Nachrichten, wie Wulffs Verhalten, überschattet sind, ist das Kapitel noch nicht abgeschlossen. Deswegen haben wir Anfang dieses Jahres ein Treffen zum Thema Russland organisiert und einen Gast eingeladen, um Informationen aus erster Hand zu bekommen.

Prof. Dr. habil. Sergey Mishurov ist nicht nur ein Wissenschaftler und Unternehmer, sonder mischt sich auch aktiv in die Politik ein. Mein Beitrag ist kein Protokoll im herkömmlichen Sinne, sondern eine Sammlung von persönlichen Eindrücken, die für den einen oder anderen interessant sein könnte, aber im wesentlichen mir helfen, das Erfahrene zu strukturieren und nicht gleich verschwinden zu lassen.

Ein Abend von dem Treffen hat uns Christian sehr geholfen die Hauptschwierigkeiten für so einen Austausch zu entdecken:

  • Motivation:  da Russland für viele weit weg ist, sieht man keinen unmittelbaren Mehrwert darin, die Situation vor Ort, wie sie ist, zu begreifen. Die Motivation vom Westen/Osten etwas zu lernen ist in Russland größer als umgekehrt.
  • Thematisches Interesse: wenn man über Russland etwas wissen möchte,  kommen immer wieder die gleichen Fragen hoch: „Gab es Wahlmanipulationen?“, „Wie viele demonstrieren?“, „Was ist mit Demokratie?“, „Wird Putin zum Präsidenten gewählt?“ usw. Und das sind nicht die aktuellsten Fragen, die Russen sich selbst im Moment stellen

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Ideenabende in Berlin Salon des Idées - Visual Thinking

Am 16. Juli haben wir mit dem Thema “Visual Thinking” als Methode beschäftigt. Das inhaltliche Thema

war ”Freundschaft” und parallel zur Diskussion hat Christian eine Zeichnung als Protokoll erstellt (die wird noch hochgeladen).

Inhalt des Abends kann man versuchen nach den Bildern zu erraten.

Falls jemand von Euch eine Idee hat und die mit anderen teilen möchte, machen wir dazu einen separaten Herrenabend “Salon des Idées”

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Thesen des Vortrags: „Im Osten nichts Neues?“ (Neue Entwicklungen in der russischen Wirtschaft, Politik und Ideologie?)

  1. Wichtig für das Verständnis dessen, was im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben Russlands passiert, ist die Frage, inwieweit man die russische Kultur (Mentalität) als europäische betrachten kann. Von der Antwort auf diese Frage wird hauptsächlich die Interpretation gegebener Tatsachen  abhängen, auch im Rahmen meines Vortrages.
  2. Dazu gibt es im Russischen ein ziemlich brutales Sprichwort, das noch aus der Zeit stammt, als man alle Ausländer in Russland „Deutsche“ (nemzy = die Sprachlosen) nannte: “Was für den Russen gut ist, ist für den Deutschen der Tod”. Wenn man Erscheinungen unseres russischen Lebens betrachtet, stirbt man natürlich nicht unbedingt, aber manchmal gibt es tatsächlich Anlass zum Lächeln. Als Beispiel hat der Vorsitzende des russischen Bundestags (Duma) gesagt: “Das Parlament ist nicht der richtige Ort zum diskutieren!”[1]. Obwohl das genau so absurd klingt wie z.B. “der Kindergarten ist kein Ort zum spielen”, wird darüber gewitzelt, aber man akzeptiert es.
  3. Wenn wir über Russland sprechen, führt der Wunsch nach Transparenz zu Missverständnissen. Um zu verstehen wie die Gesellschaft funktioniert, versucht man sich mit der institutionellen Form auseinander zusetzen. Wir verstehen aber oft unter den gleichen Begriffen nicht das gleiche.

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Aller guten Dinge sind drei! Mindestens, wohl gemerkt. Der 3. Herrenabend des Salon des Garçons liegt jetzt hinter uns. Er wirkt aber nicht unbedingt nur in der Vergangenheit, denn nach einigen Kommentaren gab es Denkanstöße, die im hier und jetzt weiter eine Rolle spielen. Anbei eine Rekapitulation des Abends mit der Hoffnung, dass weitere Kommentare folgen.

Es macht nicht immer Spaß zu Hause etwas kochen zu müssen (auch wenn das nicht so oft vorkommt, siehe den 1. Herrenabend zum Thema “Rolle des Mannes”, der leider nicht protokolliert wurde – aber vielleicht machen wir das noch). Es ist aber etwas ganz anderes, gemeinsam beim Herrenabend zu kochen. Für jemanden, der nicht unbedingt Small Talk führen kann oder will, ist das ein toller Einstieg, gleich nützlich zu sein. Und obwohl Erbsen im Salat unterrepräsentiert waren (wir wollen aber nicht Erbsen zählen) und in der Suppe nach Christians Aussage “das gewisse Etwas” fehlte, schmeckte das Ganze hervorragend!

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Am 11.12 hat der letzte Herrenabend des salon des garçons zum Thema “Ich 2.0” stattgefunden (mit Dank an Christian fürs Druckmachen und an Mark für die hervorragenden Räumlichkeiten und seine Gastfreundschaft). Jetzt spüre ich den Wunsch, zumindest die für mich relevanten Bruchteile des Abends festzuhalten. Wenn mehrere mitmachen, können wir auch das Gesamtbild wiederherstellen.

Das Formale: das Thema „Ich 2.0“ war gut gewählt, kann aber sehr unterschiedlich interpretiert werden, was man gleich bei der Vorstellungsrunde gemerkt hat. Zu Ende war der Abend erst spät in der Nacht, gegen 3 Uhr – wer hätte das gedacht! Auch die in der Einladung erwähnte „angemessene Kleidung“ wurde unterschiedlich interpretiert (da konnte man die Künstler auch gleich erkennen).

Die grobe Aufteilung des Abends in gemeinsames Kochen, Vorstellung, 2 Beiträge mit Diskussionen und abschließender Feedback-Runde hat im wesentlichen gut funktioniert. Es gab ganz kontroverse Meinungen über die Teilnehmerrunde von „endlich die richtigen Leute mit ähnlicher Wellenlänger“ bis „es wäre besser, mehr Heterogenität herzustellen“, von „gut, dass man sich zumindest zum Teil kennt“ bis „jede neue Runde muss komplett neu sein“.

Die Methoden: es war interessant zu sehen, dass beide Präsentationsformen (kleine Aufstellung und Dia-Projektor) wegen dem analogen Charakter sehr gut ankamen und schnell Diskussionen ausgelöst haben.

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